Sightseeing in Leipzig

Sightseeing in Leipzig (Deutschland). Was man bei einem Besuch in Leipzig auf jeden Fall besichtigen muss.

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Ein Stadtrundgang der besonderen Art in Leipzig - ein Passagenbummel

A walking tour of a special kind in Leipzig - a stroll through passages

In Leipzig habe ich schon mal eine Stadtrundfahrt mitgemacht, die ich gern weiterempfehle. Die Tickets haben wir in der Tourist-Info erworben (nicht bei Werbeleuten auf der Straße!). Es war eine Rundfahrt zur Mittagszeit (13.30 Uhr). Dauer 2,5 Stunden. Kosten: 15 EUR. Der Vorteil dieser Stadtrundfahrt ist, dass sie zweisprachig ist (deutsch/englisch). Man sieht viel… In Eigenregie habe ich einen Passagenbummel unternommen, auf den ich hier näher eingehen möchte. Die berühmte Mädlerpassage (sie gehört neben Specks Hof – wie einige Passagen in Paris oder auch die berühmte Passage in Mailand - zu den bemerkenswertesten Passagen in Europa) ist wahrscheinlich jeder Leserin / jedem Leser ein Begriff. Aber es gibt noch 24 andere Passagen... Es war der zweite Anlauf, die Passagen Leipzigs zu erkunden. Für den ersten Versuch hatte ich mir Informationen aus dem Internet herausgesucht. Nun hatte ich mir das Buch "Die Leipziger Passagen" von Wolfgang Hocquél besorgt. In diesem Buch ist ein übersichtlicher Stadtplan enthalten und die Passagen sind - unter Angabe von Straße und Hausnummer - jeweils kurz beschrieben. Dieses Buch war mir sehr nützlich!!! Hinweis: Vor Ort ist es nicht ganz einfach, dieses Buch zu bekommen. Am besten vorher schon im Internet bestellen. Ansonsten: In Leipzig nach der „Lehmannschen Buchhandlung“ fragen. Dort bekommt man es. Zur Info: Drei entscheidende Kriterien grenzen die Passagen gegen verwandte Bauten ab: - das Glasdach - die symmetrisch ins Gebäude hineingezogenen Straßenfassaden - die zwei oder mehr Straßen verbindende Fußgängerzone Vor dem zweiten Weltkrieg gab es 44 Durchgangshöfe und Passagen in Leipzig. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Mehrzahl der Passagen in Deutschland zerstört. Heute gibt es in Leipzig noch 25 Durchgangshöfe und Passagen. Dabei kann man verschiedene Bautypen unterscheiden. Vorab eine Anmerkung: Ich habe alle Passagen aufgesucht, werde aber nicht zu jeder etwas schreiben. Deshalb ist manche einfach nur aufgelistet. 01 ) Hauptbahnhofspromenaden Geschaffen in den Jahren 1995 bis 1997. Gut gemacht, aber keine klassische Passage. 02) Brühl-Arkade Geschaffen im Jahr 1998. Eingefügt in den Neubau des Marriott-Hotels. 03) Steibs Hof Hier bin ich auf einen kleinen Makel des Stadtführers gestoßen. Sucht man Steibs Hof als Nr. 3 auf (und das tut man aus Richtung Brühl), dann findet man es nicht. Man findet lediglich die Dussmann-Passage. Wagt man sich in diese hinein, kommt man in die Innenhöfe von Steibs Hof und verlässt Steibs Hof an der klassischen Seite zur Nikolaistraße hin. Will man dann zu Nr. 4, so muss man ein paar Schritte zurückgehen. Daher würde ich empfehlen, die Nummerierung von 3 und 4 zu tauschen, d.h. erst den "Blauen Hecht" von der Nikolaistraße her anzuschauen und dann "Steibs Hof". Aber das ist meine persönliche Meinung. Falls ich nochmals diesen Rundgang ablaufen sollte, würde ich die Streckenführung hier minimal ändern. Steibs Hof geschaffen im Jahr 1907 und saniert 1997. Innen zwar auch gut gemacht, aber jetzt nicht sooo spektakulär, die Fassade jedoch ist schon ein Foto wert! 04) Passage "Blauer Hecht" Den "Blauen Hecht" hätte ich ohne das Buch niemals gefunden. Es steht nichts von Passage dran oder so. Ich bin auf- und abgelaufen. Nur dadurch, dass in dem Buch die Hausnummern (Nikolaistraße 39 - 45) mit angegeben sind, gelang es mir, den "Blauen Hecht" ausfindig zu machen. Der "Blaue Hecht" ist eigentlich nur erkennbar an seinem Hauszeichen - einem blauen Hecht! Geht man durch diese kleine Passage gelangt man derzeit noch nur in einen Hinterhof und kann sich an einem Plattenbau vorbei in die Reichsstraße schlängeln. Macht wenig Sinn. Ich kann mir aber vorstellen, dass das in den nächsten Jahren auch noch attraktiv gestaltet werden wird. Würde ich in Kürze mit Gästen hierher kommen, dann würde ich auf das Hauszeichen verweisen, die Passage an sich aber nicht besuchen. Die Fassade des "Blauen Hecht" mutet übrigens recht modern an, stammt aber aus den Jahren 1911/12. 05) Oelßners Hof Geschaffen in den Jahren 1907/1908. Es wird mit Sicherheit wunderschön, wenn es mal saniert ist. Aber auf eben diese Sanierung wartet das Objekt noch. Momentan ist das Tor mit einer Kette verschlossen. Ich wünsche der Stadt Leipzig, dass sich hier bald etwas tut. 06) Passage "Zum Strohsack" Wieder eine neue, moderne Passage. Geschaffen in den Jahren 1995 bis 1997. Betrachtenswert hier: eine im Boden eingelassene Uhr. Wenn man die Strohsackpassage in Richtung Ritterstraße verlässt, liegt gleich gegenüber noch ein Eingang, der auf eine Passage schließen lässt. Leider ist das keine, sondern ein großer Komplex, der zur Uni gehört. Schade, dass man dort in den Hof nicht hinein darf. 07) Theaterpassage im Krochhochhaus Die Theaterpassage ist eher unscheinbar. Ich war vor längerer Zeit schon einmal dort. Beim letzten Besuch aber habe ich sie auch übersehen. Als Orientierung kann dienen: Dort, wo sich in der Ritterstraße rechts das Geschäft "Culinaris" befindet, da befindet sich links die Theaterpassage. Erste Erwähnung fand der Durchgang zum Theater im Jahr 1880. Gebaut wurde das Hochhaus (übrigens das erste Hochhaus der Stadt) in den Jahren 1927/28. *** An dieser Stelle erlaube ich mir einen Einschub *** Wenn ich in Leipzig übernachten würde, dann würde ich das wahrscheinlich im neuen "Motel One" tun. Es hat eine tolle Lage! Und zwar mitten in der Stadt - genau am Platz mit Nikolaikirche, Specks Hof und dem Gasthaus "Alte Nikolaischule". Übernachtung ist hier ab 59 EUR möglich. 08) Specks Hof Specks Hof ist (lt. meines Passagenführers) die älteste erhaltene Passage in Leipzig. Geschaffen in drei Phasen und zwar 1908/09, 1911 und 1928/29. Saniert in den Jahren 1993/95. Specks Hof ist - meiner Meinung nach - eine der Passagen, die wirklich Flair hat. Diese Passage sollte man sich auf jeden Fall anschauen! Im Specks Hof gibt es Café Kandler. Das "richtige" Café Kandler befindet sich jedoch an der Thomaskirche. (Das "Mutterhaus" sozusagen.) 09) Hansa Haus Befindet sich mit im Komplex des Specks Hof. 10) Mädlerpassage Geschaffen in den Jahren 1912/14. Die Mädlerpassage ist ja nun DIE Passage schlechthin. Hier muss man also auch auf jeden Fall gewesen sein (egal, ob nun im Rahmen eines ausführlichen Passagenbummels oder nur im Rahmen eines normalen Stadtbummels). Bekannt dürfte die Mädlerpassage auch deshalb sein, weil sich dort "Auerbachs Keller" befindet. 11) Passage im Königshaus Ursprünglich geschaffen im Jahr 1560. Umbau in den Jahren 1706/07. Umfunktionierung als Messepalast im Jahre 1932. Der Rückbau auf den barocken Zustand erfolgte Mitte der 90er Jahre. Der Autor schreibt in seinem Buch, dass sich im Inneren der Passage über den vorspringenden Schaufenstern im Anschluss an die hallenartige Erweiterung beidseitig Galerien befanden, die als Cafés dienten. Zu diesen Cafés führten weiße Marmortreppen, welche im Hallenbereich links und rechts noch erhalten sind. Weiter meint er, dass es wünschenswert sein, die großstädtische Eleganz der Lösung von 1932 mit der imposanten Caféempore wieder herzustellen, insbesondere deshalb weil es einmalig war und eine hervorragende Aufenthaltsqualität besaß. Und wenn ich mir dann das Foto "Innenansicht der Königshauspassage vor 1945" anschaue... Traumhaft! Das müsste es wieder geben!!! 12) Messehofpassage Geschaffen 1949/50. Umgebaut 2004/06. Hier in der Messehofpassage legte ich übrigens eine erste Pause ein. Der Darboven Coffee Shop erschien mir der rechte Platz für ein zweites Frühstück. Ausgerüstet mit einem Milchkaffee und einem Crostini-Sortiment (empfehlenswert) machte ich es mir bequem. Zu bedenken gebe ich, dass der Aufenthalt in der Passage wirklich nur an heißen Sommertagen empfehlenswert ist, ansonsten sollte man sich ins Innere dieser gastronomischen Einrichtung verziehen, denn es ist absolut zugig. Allerdings kann man auch in der ersten Etage sitzen und dort ist es bestimmt schön (besonders wenn man einen Fensterplatz ergattern kann). 13) Hof und Passage im Städtischen Kaufhaus Geschaffen 1740 bis 1744. Umbau zwischen 1893 und 1901 (in drei Bauabschnitten). Rekonstruktion 1987. Nach der Wende verkaufte die Messe das Gebäude und die Instandsetzung wurde durch einen privaten Investor übernommen. Im Innenhof befindet sich ein Restaurant. Bestimmt kann man dort gemütlich sitzen. Ich habe es dieses Mal nicht getestet, weil ich ja gerade Minuten zuvor mein zweites Frühstück eingenommen hatte. Es sah aber wirklich nett aus dort. Was ich bei meiner Besichtigungstour übersehen habe - wie peinlich! - Seit dem 26.08.2005 befindet sich die "Straße der Stars" hier. Es werden plastische Handabdrücke (in beleuchteten Epoxidharzwürfeln) von Prominenten aus aller Welt ausgestellt (incl. Foto und Autogramm), die mindestens einmal in Leipzig waren. Ups! Da muss ich noch mal schauen, wenn ich wieder da bin. 14) Messehaus Dresdner Hof Eingeweiht 1913. Umgebaut 1999. Heute befindet sich dort eine Seniorenwohnanlage. 15) Stenzlers Hof Geschaffen 1914 bis 1916. Saniert 1994/95. Adrett: der frühbarocke Kastenerker im Innenhof. Leider wirkt es etwas unbelebt, weil das Geschäft unter dem Kastenerker aktuell leer steht. 16) Petersbogen Eine ganz neue, sehr moderne Passage. In den Jahren zwischen 1999 und 2001 wurde hier eine noch aus dem zweiten Weltkrieg bestehende Baulücke geschlossen. Wie ich las, soll die Passage später noch in Richtung Burgplatz verlängert werden. Momentan kann ich dieser Passage nicht so viel abgewinnen. Ich komme dann später noch mal wieder... PS: Wer auf der Suche nach dem Maggi-Kochstudio sein sollte, der wird hier fündig. Und ein großes Kino ist im Obergeschoss auch untergebracht. 17) Hof im Bauwenshaus Liegt etwas ab vom Schuss. War nach dem Krieg Brachfläche ohne Gebäude und wurde nach der Wende zum Bauplatz. Ich finde, es ist nichts Besonderes zustande gekommen. Wenn ich noch einmal den Rundgang machen würde, könnte ich diesen Komplex ruhigen Gewissens außen vor lassen. 18) Marktgalerie Die neueste der Leipziger Passagen! Errichtet in den Jahren 2002 bis 2005. Die Gestaltung der Beleuchtungskörper fanden wir besonders gelungen. Shopping-Tipp: In der Marktgalerie befindet sich u.a. auch die Goethe-Schokoladen-Manufaktur. 19) Handwerkerpassage Errichtet in den Jahren 1845/46. Saniert 1997/98. Ein Ausgang führt direkt zum Barfußgässchen, der Leipziger Kneipenmeile. 20) Durchgang im König-Albert-Haus Entstanden 1913. 21) Barthels Hof Gebaut 1747 bis 1750. Umgebaut 1870/71. Sanierung 1997. Im Hof befindet sich ein Restaurant, wo man bestimmt gemütlich sitzen kann. 22) Webers Hof Entstanden 1875. Saniert 1995 bis 1997 (dabei auf den Zustand von 1662 zurückgebaut). Seit der Sanierung verbunden mit Barthels Hof. 23) Großes Joachimsthal Erbaut 1896/1906. 24) Blauer und goldener Stern / Kretschmanns Hof Entstanden 1910/12 (zumindest von der Katharinenstraße her; zur Hainstraßen-Seite habe ich keine Angaben gefunden). Die Hälfte der Passage (Katharinenstraße) war zum Zeitpunkt meines Besuches Baustelle, so dass die Passage nicht begehbar war. 25) Passage im Jägerhof Entstanden 1911 bis 1914 bzw. 1919 bis 1920 (Zugang von der Hainstraße bzw.. Zugang von der Großen Fleischergasse) Die Sanierung erfolgte Mitte der 90er Jahre. Meinen beiden Begleitern (junge Leute) war diese Passage gut bekannt, denn hier befindet sich ein Kino. *** Schlussfolgerung *** Alle 25 Passagen an einem Tag... ja, man kann es schaffen. Allerdings lässt die Aufnahmefähigkeit für Details etwa nach der Hälfte nach. Wenn ich den Rundgang wieder machen würde, dann würde ich wahrscheinlich in umgekehrter Richtung gehen. Ansonsten könnte man auch ein paar Passagen, die im Grunde genommen nichts zu bieten haben, einfach weglassen. Aber im Allgemeinen weiß man das ja vorher nicht. Oder wenn man viel Zeit hat, könnte man den Passagenbummel einfach auf zwei Tage aufteilen. Dann bliebe auch noch gut Zeit, mehrmals im Kaffeehaus zu sitzen. Ich komme bestimmt wieder. Spätestens dann, wenn nicht nur Kretschmanns Hof sondern auch Oelßners Hof in neuer Pracht erstrahlen.

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Ein Spaziergang durch das Waldstraßenviertel Leipzig

Das Waldstraßenviertel in Leipzig ist ein wohl einmaliges Ensemble von Gründerzeithäusern. Es handelt sich hierbei um ein Architekturdenkmal von Weltrang.

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Ein Spaziergang durch das Musikviertel Leipzig

Auch hier im Musikviertel kann man - wie im Waldstraßenviertel - schöne Fassaden von Gründerzeithäusern betrachten. Hinweis: Die Karl-Tauchnitz-Straße umschließt das Musikviertel bogenförmig.

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Leipzig-Rundfahrt in 2,5 Stunden

Wer das erste Mal in Leipzig ist und sich erst einmal nur einen Überblick verschaffen will oder wer insgesamt wenig Zeit hat, dem kann ich diese Stadtrundfahrt empfehlen, die mittags (13.30 Uhr) auch zweisprachig (deutsch + englisch) angeboten wird. Habe diese Rundfahrt schon mal mit Freunden unternommen. War prima.

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