Split ist eines der populärsten Ziele für Interrailer, gerade im Sommer. Dank seiner wunderschönen Altstadt und des aktiven Nachtlebens ist die Stadt Tag und Nacht von Einheimischen wie Touristen bevölkert. Zusätzlich ist Split ein wichtiger Verkehrsknoten. Hier befindet sich der südlichste Bahnhof an der kroatischen Küste (da es keine Personenzüge nach Ploce mehr gibt). Von Split aus erreicht man viele Ziele in Kroatien und den Nachbarländern per Bus oder Fähre. Und natürlich erreicht man Split auch per Zug aus Zagreb. Neben den Zügen tagsüber gibt es auch einen Nachtzug. Hier findest du eine kurze Anleitung wie du von Zagreb nach Split mit dem Nachtzug fährst und Informationen zu Tickets und Reservierungen.


Die Bahnstrecke nach Split ist landschaftlich sehr reizvoll.
Die Bahnstrecke nach Split ist landschaftlich sehr reizvoll.

Nachtzug von Zagreb nach Split

Die kroatische Bahn HZPP betreibt den Nachtzug von Zagreb nach Split und zurück. Während der Sommersaison vom 28. April bis zum 28. Oktober fährt der Nachtzug jeden Tag. Ansonsten fährt der Zug jeweils montags, mittwochs und freitags. Der Retourzug von Split nach Zagreb fährt vom 29. April bis 29. Oktober täglich und sonst immer dienstags, donnerstags und sonntags.

Der Zug nach Süden verlässt Zagreb gl kol (Hauptbahnhof) um 23:05 und erreicht Split am nächsten Morgen um 06:48. Der Zug nach Norden fährt um 21:44 in Split ab und kommt in Zagreb recht früh um 05:47 an. Du findest die detaillierten Fahrpläne in der Nachtzug-Übersicht auf railcc: 821 Zagreb - Split | 820 Split - Zagreb

Während des Sommers bietet die kroatische Bahn ein Spezialangebot für die Fahrt von Zagreb nach Split an: die einfache Fahrt kostet nur 120 HRK (statt des Normalpreises von 208 HRK). Dieses ermäßigte Ticket gibt es nur vor Ort an einem Fahrkartenschalter oder an Bord der Züge. Du kannst es nicht online oder am Automaten kaufen! Der Nachtzug nach Split führt neben Abteilwagen 2. Klasse (sechs Sitze pro Abteil) zwei Liegewagen (sechs Liegen pro Abteil) sowie einen Schlafwagen (drei Betten pro Abteil). Online-Tickets gibt es auf rail.shop/hzpp, allerdings kann man hier keine Tickets für den Schlafwagen kaufen und auch Reservierungen für Interrail sind nur am Schalter erhältlich.

Schlaf- und Liegewagen waren auf unserer Fahrt ausgebucht, aber normalerweise gibt es am Tag der Abfahrt immer noch freie Betten. Trotzdem würde ich empfehlen, nach Möglichkeit schon ein paar Tage im Voraus zu reservieren.

Unsere Fahrt von Zagren nach Split

Wir starteten unsere Interrail Tour in Graz und sind von dort mit dem abendlichen Eurocity bis Zagreb gefahren. Eigentlich hätten wir dort um 22:42 ankommen sollen, sodass wir bis zur Abfahrt des Nachtzuges um 23:05 noch genug Zeit gehabt hätten, um die Tickets nach Split zu kaufen. Aufgrund von Bauarbeiten und der Grenzkontrolle hatte der Zug aber Verspätung und kam erst kurz vor elf Uhr am Hauptbahnhof von Zagreb an. Es hieß also, Beine in die Hand nehmen!

Der Nachtzug nach Split in Zagreb glavni kolodvor (Hauptbahnhof).
Der Nachtzug nach Split in Zagreb glavni kolodvor (Hauptbahnhof).

Zwei von uns liefen direkt zum Nachtzug, während mein Kumpel und ich uns zum Fahrkartenschalter aufmachten. Der war aber schon geschlossen, also brauchten wir Geld, um die Tickets im Zug kaufen zu können. Zum Glück befindet sich direkt in der Haupthalle ein Bankomat, wo wir schnell und problemlos Kuna abheben konnten. Dann mussten wir auch schon wieder zum Bahnsteig wo unsere Freunde schon warteten. Wir stiegen in den Liegewagen ein, der schon voll mit zahlreichen Interrailern war. Interessanterweise war unser Abteil aber schon voll belegt - irgendwas stimmte also nicht...

Ticketkauf im Zug

Wir zeigten dem Schaffner unsere Reservierung woraufhin er mit vier Jungs in unserem Abteil redete - es stellte sich heraus, dass sie keine Reservierung hatten. Sie mussten also wieder raus und sich in der 2. Klasse Plätze suchen. Dafür konnten wir es uns nun auf den reservierten Plätzen gemütlich machen und unser Gepäck verstauen. Allzuviel Platz war dafür nicht vorhanden, aber es ging. Inzwischen war der Zug auch schon losgefahren, sodass wir jetzt die Fahrt durch die Nacht am offenen Fenster genießen konnten. Kurz darauf kam auch der Schaffner zum kontrollieren der Tickets vorbei, was wir nutzten um bei ihm die ermäßigten Tickets um 120 HRK pro Person (siehe oben) zu kaufen.

Nachdem das jetzt auch erledigt war konnten wir uns zum Schlafen gehen fertig machen. Die Toiletten waren für den Balkan erstaunlich gut in Schuss und sauber. Zusätzlich gab es auch einen kleinen Waschraum wo man Zähne putzen und sich um seine Kontaktlinsen kümmern konnte. Anders als in vielen anderen Nachtzügen gab es allerdings kein Trinkwasser, sodass du nicht vergessen solltest, eine Flasche mitzunehmen! Für unsere Betten bekamen wir Laken, die aus dem dünnsten Material gemacht waren - sowas hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Aber gut, die Dinger waren (wie die Betten) sauber und es war sowieso eine warme Nacht, also kein größeres Problem.

Guten Morgen!
Guten Morgen!

Beeindruckende Fahrt nach Split

Ich schlief sehr gut bis ich gegen dreiviertel sechs aufwachte. Normalerweise würde ich wohl nicht so früh aufwachen, aber ich wusste, dass die Strecke sehr sehenswert ist was ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte. Auf dem letzten Abschnitt der Fahrt muss der Zug das Dalmatinische Gebirge queren. Auf der steilen Strecke kommt dabei der Sound der Diesellok besonders gut zur Geltung. Nachdem der höchste Punkt erreicht war ging es dann steil hinunter an die Küste. In der Ferne kam dann auch schon Split in Sicht.

Als wir schon durch die Vororte von Split fuhren machten wir uns daran, zusammenzuspacken. Schließlich erreichten wir mit knapp 15 Minuten Verspätung gegen sieben Uhr den Bahnhof von Split. Der Bahnsteig war voll von Interrailern mit großen Rucksäcken und müden Augen. Es war schon recht warm und man konnte die Ferienstimmung richtig spüren. Ich schaute mich kurz am Bahnhof um - es gibt Schließfächer, Fahrkartenschalter und Automaten. Der Bahnhof befindet sich direkt neben dem Busbahnhof und gegenüber vom Fährhafen. Von hier aus geht man nur knapp zehn Minuten zur Riva, der zentralen Promenade direkt am Rande der Altstadt. Da wir nicht gleich in unser Appartment einchecken konnten gönnten wir uns zum Start des Tages erstmal Kaffee und Burek in einem der zahlreichen Kaffees an der Riva.

Mehr Information über die Fahrt von Zagreb nach Split in unserem anderen Blogbeitrag: Die Likabahn

Der Bahnhof von Split. Am anderen Bahnsteig steht ein ICN nach Zagreb.
Der Bahnhof von Split. Am anderen Bahnsteig steht ein ICN nach Zagreb.
Unser Abteil im Liegewagen.
Unser Abteil im Liegewagen.


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