Auch wenn man total in Venedig verliebt ist (viele Menschen sind es) und für immer dort bleiben möchte, muss man manchmal einfach einen Ortswechsel vornehmen. Eine der Möglichkeiten dies zu tun, ist der Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa, der von Trenitalia betrieben wird. Falls euer Ziel Rom ist, ist diese Wahl optimal – sowohl in Bezug auf Schnelligkeit als auch auf Komfort.

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Abfahrt in Venedig

Venedig hat in seinem historischen Teil nur einen einzigen Bahnhof (allerdings einen großen). Der Name dieses Kopfbahnhofs ist Venezia Santa Lucia und er befindet sich in unmittelbarer Nähe der berühmten Kanäle und Inseln. Das große Logo an der Gebäudefassade enthält die Buchstaben F und S, die für Ferrovie dello Stato – Italienische Staatsbahn – stehen.

Dieser Ort ist so ziemlich überfüllt, wie auch die ganze Stadt und ich bin mir sicher, dass es keine weniger belebte Zeit gibt. Der Touristenmagnet Venedig arbeitet pausenlos und ohne Ruhetage. Die Lage ist einzigartig, ebenso wie die Atmosphäre, sodass man der Versuchung kaum widerstehen kann, Venedig wenigstens einmal zu besuchen.

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Venezia Santa Lucia liegt am Canal Grande und das erste, was ein ankommender Passagier nach dem Verlassen des Bahnhofs sieht, ist der klassische Blick auf Venedig. Eine katholische Kirche (San Simeone Piccolo), eine Brücke (Ponte degli Scalzi), alte farbenfrohe Paläste und Dutzende von Booten verschiedener Formen und Größen. Es ist wie das Betreten einer Postkarte, das Gefühl ist ziemlich umwerfend.

Jedoch bewege ich mich in die entgegengesetzte Richtung und lasse dieses ganz besonders schöne Stadtbild hinter mir. Ich gehe durch die Bahnhofshallen, vorbei an Geschäften und Cafés und begebe mich zu den Gleisen.

Mein Zug nach Rom fährt auf Gleis 7. Nun, um genau zu sein, es ist der Zug AV9427, Venedig–Neapel, aber er fährt über Italiens Hauptstadt, wo ich aussteigen werde.

Das Fahrzeug selbst repräsentiert die Frecciarossa ETR 500 Familie. Dieser Hochgeschwindigkeitszug hat eine Fahrgastkapazität von mehr als fünfhundert Plätzen und kann eine Geschwindigkeit von 300 km/h erzielen. Ich habe eine Fahrkarte für die Business Class, die sich den ersten Wagen des Zuges mit der Executive Klasse teilt (die mit den enorm großen Sesseln).

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Strecke und Aussicht

Die Entfernung zwischen Venedig und Rom beträgt etwa 550 Kilometer. Die Fahrt dauert dreieinhalb Stunden, während der der Zug in Richtung Süden fährt und an fünf Stationen, darunter Padua, Bologna und Florenz, kurze Zwischenstopps einlegt.

Die Reise beginnt auf recht spektakuläre Weise: Die Eisenbahnschienen, zusammen mit den Fahrspuren für Autos, Busse und Straßenbahnen, führt über einen langen Damm, der als Ponte della Libertà (Freiheitsbrücke) bekannt ist. Diese Konstruktion verbindet das historische Zentrum von Venedig mit dem Festland und bietet den Reisenden eine großartige Aussicht mit viel Wasser auf beiden Seiten.

Dann hält der Zug zwei Minuten lang in Venezia Mestre, dem zweiten großen Bahnhof der Stadt. Fun Fact: Nachts wird er zur Endstation, da Venezia Santa Lucia geschlossen ist.

Ab hier beginnt die Landschaft ausschließlich ländlich zu sein: mit weiten grünen Feldern, niedlichen Siedlungen und Bergen im Hintergrund. Es gibt auch viele Tunnel auf der Strecke, also stelle dich darauf ein, einen beträchtlichen Teil der Reise in deren kühler Finsternis zu verbringen.

In Florenz, etwa auf halber Strecke, ändert der Zug seine Fahrtrichtung. So bekomme ich etwas Abwechslung: Die Außenansicht, die sich für mich zunächst von links nach rechts bewegte, beginnt nun in entgegengesetzter Richtung an mir vorbeizuziehen. [full-size: 020_Meeting_Italo_Train_in_Florence.jpg] Nebenbei bemerkt, während des Haltes am Bahnhof Firenze Santa Maria Novella treffe ich auf einen Italo-Hochgeschwindigkeitszug. Wenn ich mich nicht irre, ist es der elegante ETR 675 – wie der, mit dem ich von Mailand nach Venedig gefahren bin.

Die Business Class des Frecciarossa

Ich befinde mich in einem Business Class Waggon. Dort gibt es große Stühle mit schwarzer Lederpolsterung, die in Dreierreihen (2+1) mit einem breiten Gang in der Mitte angeordnet sind. Die meisten Sitze stehen sich gegenüber und sind durch hölzerne, teilweise ausklappbare Tische getrennt.

Ich finde gerade meinen Platz und lasse mich hineinfallen, als zwei Zugbegleiter mit einem Essenswagen auftauchen. Schnell und geschickt bewegen sie sich durch den Zug und lassen für jeden Fahrgast eine Flasche Wasser und einen Snack zurück. Der Snack scheint ein kuchenähnlicher Keks mit Kirschmarmelade zu sein. Was für eine nette Begrüßungsgeste!

Ich fange an, meine Fahrt zu genießen und fläze mich in meinem Sitz 11D. Alle Sitze haben wie im Flugzeug zweigeteilte Nummern: Die Ziffern geben die Nummer der Reihe an, und die Buchstaben stehen für eine Stuhlplatzierung. Interessanterweise ist der erste Stuhl in jeder Reihe mit A gekennzeichnet, der zweite – mit B, und der dritte zeigt ein D auf der Rückseite. Wo, so fragst du dich vielleicht, sind die Cs? Ehrlich gesagt, habe ich nicht den blassesten Schimmer.

Wie auch immer, diese Symbole sind nicht so wichtig. Vor allem, wenn es eine automatische Einstellkontrolle des Sitzes gibt. Die Tasten mit eindeutigen Piktogrammen erlauben es mir, mich stufenweise zwischen zwei Endpunkten zu bewegen und die beste Position zu finden, egal ob ich wach und aktiv oder schläfrig und faul bin.

Ich führe einen Schlaftest zwischen Bologna und Florenz durch (dieser Teil der Strecke ist hauptsächlich ein Tunnel, also ist es in Ordnung, auch wenn man Angst hat, etwas zu verpassen). Der Sitz besteht ihn perfekt: Ich schlafe ohne Probleme ein und wache ausgeruht und frisch auf. Nicht jeder Sitz kann diese Art des Vergnügens bieten – gut gemacht, Fressiarossa!

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Apropos gut gemacht: Es gibt einen Tabletttisch mit drei unterschiedlich großen Becherhaltern (der mittlere ist wohl für eine Flasche gedacht). Ansonsten kann ich mein Smartphone an eine Steckdose anschließen (oder ganz verrückt werden und es in meinen persönlichen Mülleimer werfen). Außerdem gefällt mir die geschickte Raumausnutzung unter den Sitzen als Gepäckablage (eine ähnliche Designlösung habe ich in Øresundståg angetroffen.

Im Allgemeinen ist die Fahrt reibungslos und angenehm. Die Fahrscheinkontrolle ist unkompliziert und nahezu nicht zu bemerken. Der Keks, den ich anfangs erhalten habe, ist lecker. Der Ruhebereich des Waggons ist, wie er sein soll, leise – von den Geräuschen des fahrenden Zuges mal abgesehen.

Das Informationsdisplay in der Mitte des Waggons zeigt unter anderem an, dass wir 17 Minuten zu spät sind. Was natürlich kein Grund zur Sorge ist. Am Ende dieser kurzen Fahrt bin ich ein voll zufriedener Kunde.

Ankunft (und Verbleib) in Rom

Ich steige aus dem Zug und betrete einen der Bahnsteige am Roma Termini, dem großen Bahnhof im Zentrum der Großstadt. Der Zug macht eine 15-minütige Pause, bevor er weiterfährt und seine Richtung wieder ändert. Meine Pause wird noch viel länger dauern, denn ich werde noch einige Zeit in Rom verweilen.

Bevor ich den Bahnhof verlasse, habe ich eine gute Gelegenheit, die Gestalt zweier verwandter Züge zu vergleichen. Auf dem Gleis neben dem Fressiarossa ETR 500 steht ein Fressiarossa 1000-Zug. Wie man sieht, hat derjenige, mit dem ich gerade gefahren bin, eine bescheidene, kurze Nase im Vergleich zu vielen anderen Hochgeschwindigkeitszügen. Sie sieht gut aus und beeinträchtigt seine Fähigkeit, wirklich schnell zu sein, in keinster Weise.

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte über das Hotel sagen, das ich für meinen Aufenthalt in Rom gewählt habe. Es heißt Relais Santa Maria Maggiore und liegt nur 10 Gehminuten von Roma Termini entfernt. Die Unterkunft befindet sich in einem historischen Gebäude – daher verfügt sie neben modernem Komfort und Service auch über ein ausgefallenes Wendeltreppenhaus.

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