Diese Strecke in Norwegen ist schlichtweg spektakulär: Sie verläuft durch prachtvolle, sich immerwährend verändernde Landschaften. Eine weitere unterhaltsame Angelegenheit auf dieser Reise ist der Wechsel von Bus zu Fähre zu Bus - sodass es einem sehr schwierig gemacht wird sich zu langweilen, selbst, wenn man der Schönheit der Natur etwas gleichgültig gegenübersteht (wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass das nicht auf euch zutrifft).

Vergleiche Hotels in Stavanger

Abreise ab Stavanger

Es ist ein sonniger Morgen. Zu einer Uhrzeit, die nach den Standards einer waschechten Nachteule als "früh" bezeichnet werden kann. Es ist ungefähr 10 Uhr und ich befinde mich am Stavanger Byterminalen (Busbahnhof). Es handelt sich hierbei um ein Gebäude von stattlicher Größe, inklusive Wartehalle, Supermarkt und einem kleinen Shop, wo man sich mit Heißgetränken und einfachen To-Go-Snacks versorgen kann.

Busbahnhof Bergen, Norwegen
Busbahnhof Bergen, Norwegen
Busbahnhof Bergen, Norwegen

Ein Bus nach Bergen wartet bereits und heißt Passagiere mit offener Türe und reichlich Platz, um so viel Gepäck wie eben nötig, zu verstauen, willkommen.

Kystbussen Bus in Stavanger

Mein Ticket weist keine Sitzplatznummer auf, sodass ich mich für irgendeinen der noch freien Plätze entscheiden kann. Ich frage den Fahrer (ein sympathischer Mann, der auch Englisch spricht), welche Seite er mir denn – in Bezug auf Aussicht und Sonnenlicht – empfehlen würde. Er antwortet mir, dass mich das grelle Licht so oder so erwischen wird: die Straße sei sehr kurvenreich. Auf jeden Fall informiert er mich außerdem darüber, dass die Landschaft ganz unabhängig vom Betrachtungspunkt herrlich ist. Zufrieden mit dieser Information wähle ich mir einen Platz.

Innenausstattung des Kystbussen

Meine Wahl fällt auf einen Fensterplatz (als hätte es da jemals einen Zweifel gegeben!). Der Sitz ist bequem und komfortabel. Er ist mit einem Netz zur Aufbewahrung kleinerer (und relativ flacher) Gegenstände ausgestattet und verfügt außerdem über einen Kleiderhaken und einen Sicherheitsgurt. Außerdem bin ich mehr als erfreut darüber, sogar einen funktionierenden USB-Anschluss zu entdecken – eines der wichtigsten Dinge beim Reisen, zumindest, laut meines Handy-Akkus.

USB Ladebuchse im Kystbussen

Es ist 10:15. Die Bustüren schließen sich. Die Abfahrt erfolgt exakt nach Zeitplan. Ich habe es mir bequem gemacht und bin reisebereit.

Darf ich vorstellen: Die Strecke

Die Strecke, die ich zurücklegen werde, wird von Kystbussen bedient. Dieser Name bedeutet übersetzt soviel wie Küstenbus, was ziemlich selbsterklärend scheint. Die Strecke zwischen Stavanger und Bergen ist relativ kurz – etwa 200 Kilometer, jedoch ist der Weg interessanterweise recht kompliziert (was eine gute Sache ist, wenn es um aufregende Reiseerlebnissse als Tourist geht).

Landkarte der Strecke Stavanger nach Bergen

Die Route beinhaltet zwei Fähren: von Mortavika nach Arsvågen und von Sandvikvåg nach Halhjem. Beide sind im Ticketpreis enthalten. Es gibt einige tägliche Fahrten und manche davon machen sogar einen kleinen Umweg mit Halt in Håvik und Haugesund. Dies beeinflusst natürlich die Reisezeit, aber in meinem Fall fährt der Bus bis Aksdal durch, sodass die Reise in weniger als fünf Stunden vorüber sein wird.

Kystbussen Ticket kaufen

Die Fahrt genießen

Am Anfang der Fahrt werden zwei Tunnel durchquert. Beide sind sehr lang und die Durchfahrt dauert bei beiden mehrere Minuten. Dieser Reiseabschnitt bietet lediglich Dunkelheit und ein paar entgegenkommende Autos als Attraktion. Aber ich male es mir eher als eine Art Vorbereitung aus, als ob die Strecke es vorziehen würde, den Reisenden nicht sofort mit all seiner Schönheit umzuhauen. Mir passt das, ich lasse mir gerne Zeit, etwas langsamer in die traumhafte Stimmung dieser Reise einzutauchen.

Tunnel in Norwegen

Bald gesellen sich Weiden zur Landschaft. Der Bus fährt an grünen Hügeln voller Kühe und Schafe vorbei. Größtenteils Schafe. Zu meiner Linken befinden sich Hunderte. Zugleich erscheinen zu meiner Rechten einige weiße Pferde – auf einer Wasseroberfläche (wir werden etwas später einen genaueren Blick darauf werfen).

Felder, Kühe und Schafe in Norwegen

Felder und Schafe in Norwegen
Felder und Schafe in Norwegen
Felder und Schafe in Norwegen

Nach einiger Zeit erreichen wir Mortavika. Hier nimmt uns die erste Fähre dieser Reise unseren Bus, gemeinsam mit einigen Autos und anderen Fahrzeugen in Empfang.

An Bord der ersten Fähre

Der Bus hält auf dem unteren Deck, während alle Passagiere aussteigen und sich auf die oberen Decks der Fähre begeben.

Kystbussen und LKW auf der Fähre
Blick über Deck auf der Fähre
Fähre Stavangerfjord

Das Schiff verlässt den Pier. Es ist aufregend, festen Boden unter den Füßen hinter sich zu lassen und sich nun auf dem Wasser fortzubewegen.

Hier haben Reisende ungefähr eine halbe Stunde Zeit, sich während dieser kurzen Überfahrt selbst zu beschäftigen. Einige bevorzugen es, sich in den Sitzen auszuruhen und nach draußen zu sehen. Andere wiederum, besorgen sich einen Snack oder Getränke im Essbereich. Außerdem hat man die Möglichkeit, auch das Freideck aufzusuchen – falls man sich dem Wind gewappnet fühlt – oder sich eine kleine Ausstellung maritimer Kinderzeichnungen ansehen.

Passagiere auf der Fähre

Bistro auf der Fähre
Restaurant auf der Fähre
Treppenaufgang auf der Fähre
Von Kindern gemalte Bilder
Schornstein der Fähre
Rettungsring auf der Fähre

Dann ist es wieder Zeit für den Bus, den ich mit meinen Mitreisenden betrete. Die Fahrt wird auf festem Untergrund weitergeführt. Auf diesem Streckenabschnitt kann ich nun wesentlich mehr Wasser durch mein Fenster beobachten. Und Schafe gibt es auch noch zu sehen.

Wasser und Schafe in Norwegen

Während der nächsten paar Stunden verändert die Landschaft stetig ihre Formen, Farben und Ausführung. Von Küstenlandschaften zu Wäldern, von Feldern zu Klippen, von blau zu gelb. Einige Boote und kleine Holzhäuser sind hier und da zu entdecken. Es gibt viele Steine, viele Bäume und generell viel zu sehen. Der Busfahrer hatte recht, die Aussicht ist auf beiden Straßenseiten beeindruckend.

Landschaft (Dorf) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Straße) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Felsen) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Meer) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Bäume) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Fjord) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Tundra) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Wasser) zwischen Stavanger und Bergen
Landschaft (Meer) zwischen Stavanger und Bergen

Die Straße selbst ist größtenteils eng und verschlungen. Von Zeit zu Zeit fährt der Bus durch Tunnel (ja, schon wieder!) und über Brücken (von denen gibt es hier auch einige). Apropos Brücke, irgendwann erreichen wir eine ganz schön große von denen. Ich kann ein Schild erspähen, welches auf eine Länge von 1077 Metern hinweist.

Eine Lange Brücke von Stavanger nach Bergen

Auch, wenn all die tolle Küstenaussicht sehr beeindruckend ist, so haben die Fjorde, welche als eine Art Zugabe hinzukommen, noch einen ganz anderen Zauber. Der Bus erreicht Sandvikvåg und parkt auf einer weiteren Fähre.

Eine Fähre auf der Route Stavanger nach Bergen

Wir lassen einen großen Hügel mit Windturbinen hinter uns und begeben uns in den zweiten Wasser-Abschnitt unserer Reise. Ebenso, wie der letzte, dauert dieser 30 Minuten.

Hier funktioniert alles genauso: der Bus bleibt bei den Autos, Menschen bleiben unter Menschen. Das Wetter ist sonnig und warm, sodass ich die meiste Zeit auf dem Freideck verbringe. Jedoch ist der Wind vorhersehbar stark und die meisten Passagiere bleiben lieber im Inneren.

Fähre in Norwegen
Sandvikvåg Fähre
Fahrt mit der Fähre bei Sandvikvåg, Norwegen
Rettungsring auf der Fähre
Treppe auf Deck
Sitzplätze im inneren der Fähre

Wie ihr vielleicht bereits erraten habt, gehe ich im Anschluss zurück zu meinem Bus, welcher die Reise an Land fortführt. Die Gegend hier ist recht dicht besiedelt, weshalb sich die Landschaft erneut ändert: nun kommen Autos, Gebäude und andere zahlreiche Anzeichen von Zivilisation hinzu. Obwohl die schönen Elemente der Natur immer noch vorhanden sind.

Fjord entlang der Strecke
Busfahrt von Stavanger nach Bergen
Straße und Meer

Diese Art von Aussicht ist die letzte dieser Reise. Das Abenteuer kommt schon bald zum Ende. Wir erreichen die wunderschöne Stadt Bergen.

Ankunft in Bergen

Bevor der Bus letztendlich hält, gibt er allen Passagieren eine Art Sightseeing-Tour von Bergen. Wir fahren auf unserem Weg zur Bergen Busstasjon (Busbahnhof) durch einen Teil der Stadt.

Häuser in Bergen

Der Busbahnhof hier ist wesentlich größer als in Stavanger (was nicht besonders überraschend ist – Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens). Und dennoch ist er, wie die meisten Orte dieser Art, rein funktional und sieht aus, wie eine Reihe Betonblöcke.

Der Busbahnhof in Bergen

Das Gute ist, dass die Stadt selbst dafür sehr interessant und schön ist. Sie hat große und kleine Straßen, Berge und Flachland, charmante Höhenunterschiede (die einem ein wenig sportliche Ertüchtigung während des Gehens ermöglicht), Wasserflächen unterschiedlichster Formen und Parks in verschiedenen Größen. Besonders gefallen mir die winzigen, charmanten Höfe und menschenleeren Gassen.

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Blick über Bergen, Norwegen

See in Bergen, Norwegen
Stadtrundgang in Bergen, Norwegen
Kleine Gassen in Bergen
Steile Wege in Bergen
Ausblick über Bergen, Norwegen
Eine geheime Eingangstür

Um diesen Text vor einer übermächtigen Wortflut zu retten, werde ich versuchen, mich ausnahmsweise kurzzuhalten. Also, kurz gesagt: ich kann einen Besuch in Bergen von Herzen empfehlen.

Besondere Erwähnung

Normalerweise schreibe ich über all die Hotels, in denen ich zwischen meinen Reisen unterkomme. Dies ist keine Ausnahme, jedoch würde ich gerne einen größeren Akzent darauf setzen. Das Zander K Hotel hat es sich verdient: abgesehen von all den nützlichen Dingen, Komfort, Service, einer guten Lage und gratis Fahrrädern (man kann es glauben, oder nicht!), bietet es einen ungewöhnlichen Stil und ein unverwechselbares, vom Modernismus inspiriertes Design. In anderen Worten, ich möchte es absolut empfehlen – nicht nur auf der praktischen, sondern auch auf der ästhetischen Seite!

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Zum Abschluss

Das einzige, was meiner Reise von Stavanger nach Bergen fehlt, ist ein Zug (Züge sind toll, das wissen wir allen). Außer dieses traurigen Nachteils war alles fantastisch. Ich habe bereits beide Städte in den Himmel gelobt (ihr könnt hier ein wenig mehr über Stavanger nachlesen) und auch die Strecke zwischen ihnen vorgeschlagen. Die Fahrt ist alles andere als ermüdend: Bus-zu-Fähre-Wechsel erlauben dem Reisenden, nicht in seinem Sitz zu versumpfen und sich stattdessen die Beine etwas zu vertreten. Falls ihr die Möglichkeit habt, diese Reise zu unternehmen - tut es auf jeden Fall! Hier sind die Links, die euch dabei helfen werden: Airbnb Unterkünfte, Hotels in Stavanger, Hotels in Bergen, Ticket für den Kystbussen und Zugtickets für Norwegen.

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