Die Fähre mit dem recht bescheidenen Namen "Star" ist Teil der Tallink-Flotte. Zusammen mit einem weiteren Schiff, welches einen etwas beeindruckenderen Namen trägt – Megastar, bedient sie die Strecke Helsinki-Tallinn. Zwei Fähren, die hin-und-her schippern und eine Möglichkeit eröffnen sich zwischen der finnischen und estländischen Hauptstadt zu bewegen, und das bis zu achtmal pro Tag in jede Richtung.
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Helsinki West Harbour Terminal 2
Der Ort, an dem diese Reise beginnt, ist der West Harbour, Terminal 2, oder T2 für die Freunde in Südwest-Helsinki. Sein Gebäude, welches von den PES-Architekten gestaltet und 2017 vollendet wurde, dominiert die Umgebung und wirkt sehr beeindruckend in Mitten einer großen, weiten Freifläche an der Waterkant.
Die schräge Glasfassade verhält sich wie ein gigantischer Spiegel und spiegelt im Eingangsbereich Fußgänger, Fahrradfahrer, Busse und Autos wider. Das Raster von dünnen, diagonalen Linien spielt mit Licht und Schaten. Die elegante Geometrie des Hauptgebäudes wird durch die Formen zusätzlicher Strukturen verlängert.
Eine wichtige Sache sollte man wohl am besten im Voraus schon wissen: das Terminal liegt recht weit vom Stadtzentrum entfernt (anders, als das der Viking Line [ein Link – womöglich dieser: https://rail.cc/en/blog/stockholm-helsinki-vikingline]). Beispielsweise liegt es ungefähr 45 zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt.
Auch wenn die Entfernung für Lauf-Enthusiasten nicht allzu weit scheint, gibt es für diejenigen, die sich eben nicht zu dieser Gruppe zählen, oder man einfach nicht viel Zeit hat die Tramlinie 7, die immer für euch bereitsteht. Sie hält in der Nähe des Terminal 2 und verläuft durch Helsinki’s Stadtkern.
Inzwischen führen mich meine Schritte in das T2 Gebäude. Nach einem schnellen und einfachen Check-in per Self-Service-Automat, mache ich mich auf den Weg ins obere Stockwerk. Der Aufzug, der mir dabei hilft, ist recht hoch und steil.
Das Gebäude macht einige seiner Besucher sprachlos. Diesmal – mit der breiten, gewölbten Panorama-Fassade. Sie ist auf den Golf gerichtet und macht den Warteprozess so spektakulär wie nur möglich. Außerdem gibt es eine offene Terrasse mit Stühlen und Tischen, welche höchstwahrscheinlich während der Sommersaison beliebt ist. Nun, da es sonnig, aber kalt ist und ich – so wie auch andere Passagiere – lieber in der Halle bleibe.
Wäre ich eine leicht zu beeindruckende Person, würde ich sagen, dass dies das beste Fährterminal ist, das ich jemals gesehen habe. Glücklicherweise bin ich kaltherzig genug, um einfach nur anzumerken, dass das T2 sämtliche Grundbedürfnisse eines Passagiers befriedigt – inklusive eines Cafés, einer Bar, Toiletten und gratis Wi-Fi. Hier ist es unmöglich sich zu verlaufen und sehr schwer, sich zu langweilen – alles Zeichen eines wohldurchdachten Ortes.
Die Strecke: Helsinki-Tallinn
Die gemeinsame Gesinnung der zwei Städte macht die Überwindung der Strecke, welche sie verbindet ziemlich unkompliziert. Es wirkt beinahe wie eine gerade Linie auf der Karte. Im echten Leben ist eben diese knapp 100 km lang. Die Fähre benötigt dafür 120 Minuten.
Fähren fahren alle drei Stunden mit ein paar kürzeren Intervallen am Abend (der Fahrplan variiert: es gibt weniger Fahrten unter der Woche). Die erste Fähre verlässt den Hafen bereits früh Morgens um 7:30 Uhr. In meinem Fall beginnt die Reise um 13:30 Uhr und endet um 15:30.
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Die Kabine: A-Klasse
Meine Kabine auf Deck 9 ist relativ groß und ziemlich gemütlich. Sie verfügt über ein Sofa, zwei kleine Tische und einen weichen Hocker. Mir stehen außerdem drei ausklappbare Betten zur Verfügung – jedes mit Bettlaken und Kissen ausgestattet. Der Teppichboden ist sauber und adrett. Die Garderobe und der Gepäckstauraum nahe der Tür ist mehr als ausreichend, um meine Besitztümer unterzubringen.
Was ich gerne noch besonders erwähnen möchte, ist das schicke, runde Fenster. Auch wenn der Ausblick auf der Strecke recht monoton ist, ist es immer schön zumindest die Möglichkeit zu haben, nach draußen zu blicken. Die Aussicht ist recht ereignislos, jedoch beruhigend und schön. Übrigens ist dies der Unterschied zwischen A- und B-Klasse: Letztere verfügt über einen Spiegel, statt ein Fenster, in derselben Größe und Form.
Ich habe Glück, das Tageslicht noch etwas genießen zu können. Während der Dunkelheit ist die Bewunderung der Seelandschaft weniger relevant. Wenn es draußen dunkel ist, wird die artifizielle Beleuchtung wichtiger. Das Gute ist, dass ein paar bedachte Designer die Kabine mit einigen zusätzlichen Lichtquellen versehen haben. Abgesehen vom Haupt-Licht gibt es Leselampen in der Nähe sämtlicher Betten und beim Spiegel.
Und, um beim Thema Elektrizität zu bleiben, finde ich ein paar Steckdosen (welche unabdingbar für jeden Besitzer moderner Geräte sind) und zwei Fernbedienungen: eine ist für die Radiolautstärke und die andere für die Raumtemperatur.
Eine weitere Einrichtung, die ein Gefühl von Gemütlichkeit aufkommen lässt, dass man sich beinahe wie Zuhause fühlt, ist die Toilette. Diese befindet sich in der Ecke der Kabine und verfügt über eine Dusche, eine Toilette und ein großes Waschbecken mit einem Spiegel (in dieser Geschichte lassen sich viele Spiegel finden, wobei dieser hier nicht der letzte sein wird).
Es gibt keine Überraschungen: alles funktioniert so, wie es soll. Ich verlasse also das Bad und anschließend die Kabine – um herauszufinden, ob es irgendetwas auf diesem Schiff gibt, was mich noch überraschen könnte.
Die Fähre: Tallink Star
Es gibt in der Gestaltung der Star Ferry zwei Akzente. Der erste ist die orangene Farbe. Wie du vielleicht bereits bemerkt hast, wird sie konsequent innerhalb der Kabine verwendet. Man findet sie auch in den Gängen – in einer noch strahlenderen Variante.
Die zweite, sich wiederholende Konstante im Innenbereich ist – Ja, schon wieder! – der Spiegel. Verglichen mit dem Standard moderner Fähren ist diese vergleichsweise mäßig. Aber ich bin sicher, dass sie einige ihrer Schiffs-Kollegen mit Leichtigkeit schlagen könnte, was die Anzahl ihrer Spiegel betrifft. Es gibt hunderte reflektierender Oberflächen, inklusive spiegel-ähnlichen, polierten Metalloberflächen.
Hier und da könnte das etwas desorientierend sein, zumindest zu Beginn. Auf der anderen Seite verwandeln diese zahlreichen Spiegel einen gewöhnlichen Treppenaufgang in einen perfekten Selfie-Spot.
Unterm Strich gibt es auf der Star so einige Orte, die einem eine Pause von sowohl der Fülle an orangener Farbe, als auch der Reflektionen gönnen. Einer dieser Orte ist das offene Deck (sie nennen es hier Sonnendeck). Dieses befindet sich am Heck des Schiffes, wo Passagiere die fragile Schönheit der vergänglichen Spur, welche die Fähre hinter sich herzieht, genießen können.
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Es gibt drei verschiedene Stockwerke zur Auswahl, von denen alle über Holzbänke verfügen. Der unvermeidliche, starke Wind gehört zum Unterhaltungsprogramm. Je schlechter das Wetter, desto einfacher wird es, sich vorzustellen ein erfahrener, salziger Seehund zu sein. Es braucht jedoch nicht viel, um in die Realität zurückzukehren: ein Schild an der Wand erinnert mich höflich daran, dass ich nur ein Kurzzeit-Besucher bin und das Deck auf eigene Gefahr besuche.
Da ich kein großer Freund von Risiken bin, begebe ich mich zurück unter Deck, wo es nicht nur schön, sondern auch warm ist. Ladies and Gentlemen, das Buffet!
Ich mag drei Dinge an dieser Einrichtung. Erstens, das stylische Logo. Zweitens gibt es eine breite Auswahl an Gerichten und Getränken (es ist durchaus möglich, alles einmal zu probieren, aber ich mag alles, was ich mir aussuche). Und drittens – das echte Schmankerl, welches schon im Namen des Buffets erwähnt wird – ist die Möglichkeit, sein Essen mit Meerblick zu genießen.
Gemächlich genieße ich die einfachen Freuden des Lebens, aber die Reise kommt ihrem Ende nah. Zwei Stunden sind bereits nahezu vorüber. Ich spaziere noch kurz auf den Decks entlang und fange noch einige letzte, willkürliche Eindrücke ein.
Nun, die Fähre bietet mehr, als ich in der kurzen Reisezeit entdecken kann. Und das ist auf jeden Fall etwas Gutes. Ich würde gerne wieder auf dieses Schiff zurückkehren, aber jetzt wird es erstmal Zeit, es zu verlassen. Und um einen einfachen Gedanken nochmals zu wiederholen: Alles hat ein Ende.
Ankunft in Tallinn
Ich finde das Terminal D in Tallinn in einem Zustand der Teilrekonstruktion vor. Der Bereich, in dem ich ankomme, ist zu großen Teilen hinter temporärer Vertäfelung verborgen und es gibt einige Zäune und Hindernisse. Ich laufe durch die engen Korridore ohne Ausblick und habe keine Möglichkeit der Star Ferry Lebewohl zu sagen. Jedenfalls trete ich nach draußen und kann zumindest einen Teil des Terminal-Gebäudes sehen, welcher nahezu keine Anzeichen von einer Baustelle zeigt.
Ohne wirklich etwas zu tun zu haben gehe ich in Richtung meines Hotels, wo ich für eine Nacht bleiben werde. Es nennt sich Hestia Hotel Europa und hat die perfekte Location – zu Fuß sind es vom Fährterminal nicht mehr als fünf Minuten. Das Zimmer verfügt über alles, was ich benötige, inklusive einem großen Schreibtisch und einer Badewanne.
Auch der Ausblick ist schön: ich kann den kleinen Hafen namens Vanasadama Jahisadam sehen, wo verschiedenste Yachten und Boote angelegt haben.
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Ich habe gute Gründe, die Reise mit der Tallink Star Fähre zu empfehlen. Sie ist eine Kombination einer angenehmen Erfahrung und der optimalen Route. Warte nicht länger und buche deine Fahrkarte hier.
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